Ist die Klimaveränderung schneller als die Legislative?

Pressemitteilung der Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie (BI Bützfleth) aus Mitte Juli 2025


Die Politik in Stade beurteilt das Projekt Altholzkraftwerk in Stade als einen wichtigen Baustein der Dekarbonisierung im Gebäudebereich der Stadt. Auch ist ihr bewusst, dass Airbus die Nutzung der Abwärme als wichtigen Baustein seiner angestrebten Klimaneutralität fest einplant. Inzwischen haben die Folgen der Klimaveränderung die Wirklichkeit verändert. Vor diesem Szenario erscheint uns eine Veröffentlichung des Umweltbundesamtes - „Ansatz zur Neubewertung von CO2-Emissionen aus der Holzverbrennung“ - nicht genug berücksichtigt zu werden. Aus diesen Untersuchungen wird geschlossen, dass die CO2-Verbrennungsemissionen aus Holz in Zukunft in den Treibhausgasbilanzen berücksichtigt werden sollten, anstatt wie bisher mit null zu bewerten. 

 

Für die Verbrennung von Holz aus landwirtschaftlicher Nutzung (Privatgärten, Obstbau, Gartenbau) wird die CO2-Freisetzung auch weiterhin mit null bewertet. Die durch die Stadtwerke Stade betreuten Nahwärmenetze, betrieben mit Holz aus städtische Anlagen, können nach wie vor als klimaneutral betrachtet werden.

 

Anders sieht es für die industrielle Nutzung von Frischholz aus, da der Wald auf Grund der Klimaveränderung gestresst und krank, die ihm zugedachte Funktion als CO2-Senke nicht mehr erfüllen kann. Bei Altholz werden die CO2-Emissionen vorerst nicht angesetzt, weil es letztendlich am Ende der Nutzung verbrannt werden muss (Entsorgung). Wichtig ist hier das aus der Literaturstelle zitierte Wort vorerst, das Thema wird kontrovers diskutiert.

 

Dem Leser sollt klar sein, Alt- und Frischholz aus dem Wald, egal ob vor 20 oder 200 Jahren gewachsen, haben in ihrer Lebensphase CO2 gebunden und damit die Klimaveränderung etwas verzögert, bei der industriellen Verbrennung wird dieses CO2 wie bei einer Verbrennung von Braunkohle schlagartig freigesetzt. Es wäre fatal, wenn die Energie aus Holzverbrennung derzeit noch als klimaneutral gesetzlich legitimiert ist, aber in Wirklichkeit nicht zur Dekarbonisierung der Stadt und von Airbus beiträgt. Die Klimaveränderung folgt Naturgesetzen und nicht politischen Einschätzungen.

 

Literatur: „Ansatz zur Neubewertung von CO2-Emissionen aus der Holzverbrennung“

 


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Pressemitteilung, Holzkraftwerk, Bürgerinitiative Bützfleth, Juli 2025
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