Pressemitteilung der Bürgerinitiative Bützfleth - vom 31.8.2021

Keine Autobahn - A26 durch unser Dorf !

Die Bürgerinitiative Bützfleth fordert die Umsetzung der vorgeschlagenen Trassenführung der A 26 südlich der Rotschlammdeponie und befragt Lokalpolitiker zu ihren Standpunkten zum Thema vor der Kommunalwahl.

Die Autobahn A26 soll mit dem Teilstück 5a (AS Schölisch - AB-Kreuz Kehdingen) westlich vom Ortskern durch ein weitgehend unzerschnittenes Grünlandareal verlaufen und wirkt für viele Bützflether wie eine Zange: von Osten die Industrie und von Westen zukünftig die Autobahn! Die Ortsteile Bützfleth und Bützflether Moor würden durch die Trasse getrennt werden.

Die Bützflether Kommunalpolitik hat das Thema A26 weitestgehend aus dem Wahlkampf ausgeklammert. Bürger sehen ihre Sorgen und Einwendungen bei der Autobahnplanung ignoriert und starten nun eine Last-Minute-Umfrage an die örtliche Politik um das Thema in den Fokus zu rücken. 

 

Eine Trasse im Westen entlang des Dorfes würde auf einem hohen Sanddamm gebaut, der Abgase und Lärm bei vornehmlich Westwind direkt ins Dorf mit immerhin 4.800 Einwohnern tragen würde. Quer durch ein über 1.000 ha großes Grünlandgebiet am Landernweg, welches  landschaftlich und landwirtschaftlich wertvolle Flächen bereitstellt und  von vielen auch als Naherholungsgebiet mit Rad, Hund und vor allem mit Kindern genutzt wird. Ähnlich geht es den Nachbargemeinden Assel und Ritsch.

 

Die BI sieht Alternativen und fordert die  Prüfung, Planung und Umsetzung der Variante südlich der Rotschlammdeponie und eine Verlegung des Autobahnkreuzes Kehdingen nach Westen. Die bereits 2018 vom hiesigen Schleusen- und Unterhaltungsverband vorgeschlagene Trassenführung (Stader Tageblatt vom 2.10.2018) wurde nach Auskunft der Landesstraßenbaubehörde (NLStBV) nicht fachlich vertieft kartiert und demnach lagen keine Daten für eine wirkliche Prüfung der Alternative vor. Dies ist ein Versäumnis des bereits abgeschlossenen Raumordnungsverfahrens räumte die Behörde bereits 2018 ein.  Ein überschlägiger Vergleich beider Trassen damals  konnte nicht überzeugen (NLStBV 2018). An diesem Status hat sich bis heute nichts geändert und die NLStBV bleibt  bei der deutlich schlechteren Variante durchs Moor. 

Doch noch kann dieser Fehler korrigiert werden – die Planfeststellung läuft noch!

Dabei liegen die Vorteile der Trasse südlich der Rotschlammdeponie auch ohne die erhebliche Zusatzbelastung für die Bützflether durch Lärm, Schadstoffe und Naturraum- und Landschaftsverluste auf der Hand:

  • Der Baugrund nahe des Geestrandes bei Groß Sterneberg ist deutlich besser für den Bau geeignet als der Untergrund im Bereich der Landern von Bützfleth mit bis zu 22m mächtigen Torf- und Darg- Schichten! Das gilt genauso für die nördlich anschließenden Flächen der Ortschaften Assel und Ritsch. Insgesamt für eine Autobahn der schlechteste Baugrund Deutschlands!
  • Die Strecke der Autobahn-Alternative wäre deutlich kürzer und damit erheblich kostengünstiger.
  • Es würden durch die vornehmlichen Westwinde deutlich weniger Menschen mit Abgasen und Lärm belastet. Für die wenigen betroffenen FFH Biotope können leicht Ersatz- bzw. Kohärenzflächen gefunden werden. 
  • Ein jahrzehntelang bewährtes und notwendiges Grünland-Grabensystem zur Entwässerung der Moor- und Marschgebiete in Kehdingen würde nicht zerstört werden und müsste nicht völlig neu aufgebaut werden.
  • Es entstünde keine Sturmflutfalle  für Bützfleth durch den Autobahndamm im Moorfeld, die im Ernstfall eines Deichbruchs wie ein Trog vollliefe!
  • Die aktuell geplante Trasse durch die Kehdinger Moormarschgebiete wäre  extrem klimaschädlich, da der Jahrhunderte alte Moorkörper zerstört wird und Setzungen und Mineralisierungen auch neben der Trasse jahrelang viele Tonnen CO² freisetzten. Dies führt den angestrebten Klimaschutz  ad absurdum.

Die BI lädt die Parteien ein, sich vor der Kommunalwahl zu der Thematik zu positionieren und den Wählern zu sagen, ob sie sich für Bützfleth und gegen die geplante Trasse im letzten verbliebenen unzerstörten Landschaftsraum von Bützfleth einsetzen werden.

Die BI stellte daher jeder Partei im Orts- Stadtrat folgende Fragen:

  1. Wie stehen Sie und Ihre Partei zu der geplanten Autobahn  (A 26) und den damit verbundenen Belastungen für die  Bützflether Bürger?
  2. Was halten sie von der Alternativtrasse südlich der Rotschlammdeponie und welche Chancen räumen Sie der Variante ein?
  3. Hat Ihre Partei seit dem Vorschlag  für eine Südtrasse 2018 etwas für diese „ letzte Chance für Bützfleth“ unternommen?
  4. Sind Sie und Ihre Partei bereit, die Prüfung und Durchsetzung der Südtrasse politisch zu unterstützen?
  5. Wie attraktiv wird Bützfleth in 20 Jahren für unsere Kinder, Enkel oder Neubürger sein?

Die Ergebnisse dieser Befragung sind demnächst auf www.Buergerinitiative-Buetzfleth.de einzusehen und können einen entscheidenden  Beitrag zur Meinungsfindung im Hinblick auf die Kommunalwahl am 12.09.2021 bieten. 

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Keine Autobahn - A26 durch unser Dorf!
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Dr. Jan Witt

Flethstr. 5

21683 Bützfleth