Geplantes Holzkraftwerk auf Bützflethersand (Hansekraft Stade)

Auf Bützflethersand, unweit der AOS, soll das neue Heizkraftwerk entstehen. Auf dem folgenden Bild (Quelle: Stader Tageblatt 19.4.24) sieht man die Ruine der einst geplanten Müllverbrennungsanlage. Nach den ersten fast euphorischen Informationen zu den neuen Kraftwerksplanungen in Bützfleth hat die BI Bützfleth genauer hingesehen und kann sich nur wundern wie blauäugig der Stader Rat und die Ortschaft Bützfleth sich von den Nachhaltigkeitsversprechen der Hansekraft überzeugen ließ! Lesen Sie bitte die vollständige Pressemitteilung und weitere Informationen und Details zum Thema weiter unten auf dieser Seite.

Foto: Martin Elsen

Inhalte auf dieser Seite im Überblick:

Chronologisch geordnet, die neusten Einträge zuerst genannt

Antworten der Hansekraft, 18.10.24

auf unseren Fragenkatalog vom 13.10.24

  1. Sind die Leistungsdaten im Prospekt dieses deutschlandweit größten Altholzkraftwerks belegbar realistisch oder als Teil einer Werbeoffensive optimistisch gerechnet?
    Das Projekt in Stade ist passgenau auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten. Durch die ortsansässigen Industriebetriebe ist der Bedarf an grünem Dampf sehr groß. So können wir zuverlässig die bisher eingesetzten überwiegend fossilen Energieträger ersetzen und zusammen mit unserem grundlastfähigen grünen Strom wirkungsvoll zu einer dauerhaften CO2-Reduktion beitragen. Auch für die Stadt Stade kann unser Vorhaben ein weiterer effektiver Baustein für die klimaneutrale Wärmeversorgung sein. Mit allen unseren Partner haben wir bereits schriftliche Vereinbarungen getroffen und werden verlässlich die vereinbarten Energiemengen liefern.
    Darüber hinaus werden die technischen Details der Anlage im Rahmen des Genehmigungsverfahrens von der Behörde überprüft.

  2. Wann wird die HanseKraft den Antrag auf Genehmigung nach BImSchG stellen und wann soll das Kraftwerk in Betrieb geheen?
    Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass wir im Herbst 2025 die Genehmigungsunterlagen bei der verfahrensführenden Behörde einreichen werden. Der Übergang in den Regelbetrieb ist für Mitte 2029 geplant.

  3. In Deutschland und Europa werden zunehmend Holzkraftwerke gebaut und in absehbarer Zeit eine Überkapazität für den Markt für Altholz bilden. Die so absehbare Verknappung wird für höhere Preise sorgen und die Gefahr eines Brennstoffmangels ist realistisch. Dann werden alternative Brennstoffe angefragt und die Sorge besteht, dass Frischholz aus Übersee oder belastete Brenngüter eingesetzt werden. Welche Planungen bestehen seitens der HanseKraft für eine solche Situation?
    Der deutsche Altholzmarkt befindet sich im Umbruch. Alte Anlagen, die überwiegend Strom produzieren, gehen vom Netz. Gleichzeitig werden viele neue moderne Anlagen gebaut. Dies führt zu einer Neusortierung des deutschen Altholzmarktes. Unser Fokus liegt dabei ganz klar auf dem internationalen Markt, wo viele Kapazitäten brach liegen. Dafür bietet Stade mit der Anbindung an die Elbe logistisch hervorragende Bedingungen. Wir haben bereits in dieser frühen Phase erste Vereinbarungen mit Lieferanten aus dem europäischen Ausland getroffen und so sehen wir schon heute, dass unsere Anlage hier große vorhandene Potenziale mobilisiert. Marktstudien bestätigen eine langfristig positive Prognose. Den Einsatz von Frischholz schließen wir aus. Er ist auch nicht Gegenstand des Genehmigungsverfahrens. Während des Betriebs wird die Anlage durch die Gewerbeaufsicht kontrolliert.

  4. Wie wichtig ist die Altholzklasse IV für den Betrieb ihres Kraftwerks? Wäre die Hansekraft bereit bereits im Vorfeld auf die Klasse IV zu verzichten und den Bürgern entgegenzukommen?
    Altholz der Kategorie IV ist ein Altholz-Mix. Nur ein kleiner Teil des Altholzes in diesem Mix ist mit Holzschutzmitteln oder ähnlichen Schadstoffen behandelt. Meist handelt es sich dabei um behandeltes Holz von Gartenmöbeln und Gartenzäunen sowie um das Holz imprägnierter Fensterrahmen und Haustüren. Aufgrund von heute geltenden Gesetzesvorgaben werden die Belastungen in dieser Altholzkategorie ständig geringer und der Altholz-Mix damit immer sauberer. Wir wählen den Weg der thermischen Verwertung auch für Altholz der Kategorie IV, da es die einzig sinnvolle Nutzung zur Alternative der Deponierung darstellt. Unsere Anlage ist durch die installierte Rauchgasreinigung dazu in der Lage mögliche Schadstoffe zu binden und herauszufiltern. Unsere Planungen werden von Beginn an eng mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Alle geltenden Grenzwerte werden deutlich unterschritten werden.

  5. Wie sind die Vorkehrungen, dass bei der Verbrennung keine organischen Schadstoffe in die Umwelt gelangen und die Bützflether Bürger hohen Belastungen ausgesetzt werden?
    Nach der Verbrennung in der Brennkammer erfolgt bereits die erste Reinigung der Abgase. Grobe Partikel werden zunächst in den siloförmigen Heißgaszyklonen abgeschieden und zurück in die Brennkammer im Kreislauf geführt. Mit einer anschließenden Rauchgasreinigung werden die restlichen im Rauchgas enthaltenen staubförmigen und gasförmigen Bestandteile durch die Zugabe von Additiven gebunden und herausgefiltert. Mögliche Schadstoffe, auch organische, werden so gebunden und herausgefiltert.

  6. Werden bereits bestehende organische Luftbelastungen (Dioxine, Furane, PAKs) in Voruntersuchungen in Bützfleth als Status Quo untersucht?
    Mit der Durchführung der Messungen ist ein von den Behörden akkreditiertes Messinstitut beauftragt. Die Depositionen von Dioxinen, Furanen und dioxinähnlichen PCB sowie Benzo(a)pyren als PAK-Leitparameter, sind Bestandteil der Messungen.

  7. Warum bekommen wir keine Informationen zu den installierten Luftmessstationen in Bützfleth? Wird der kritische Feinstaub (PM10, PM2,5) gemessen?
    Die Messungen sind Teil der Vorbereitungen zum Genehmigungsverfahren unserer Anlage. Die Anzahl der Messpunkte, die Lage und die Messparameter wurden im Rahmen der Antragskonferenz mit den Behörden abgestimmt. Feinstaub PM10 und PM2,5 werden nicht gemessen, da die vom Gesetzgeber geforderten Grenzwerte für Staub so niedrig liegen, dass sie im Rahmen der Emissionsbetrachtung nicht relevant sind. Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Messungen einer Qualitätssicherung unterzogen und in einem ausführlichen Messbericht dokumentiert und bewertet. Die Auswertung des Messberichts wird im Rahmen des Erörterungstermins der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das gesamte Messverfahren ungestört und auf vorgeschriebene Weise ablaufen lassen wollen. Das bedeutet auch, dass während laufender Messungen, einschließlich der kalten Jahreszeit und ohne abschließende Auswertung keine Zwischenstände veröffentlicht werden.

  8. Welche Rolle spielen die Störfallrisiken für Bützfleth mit weniger als 1000m zur nächsten Wohnbebauung in den Planungen der Hansekraft?
    Unsere Anlage durchläuft ein Verfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Ziel dieses Verfahrens ist es, sämtliche Auswirkungen eines Vorhabens auf die Schutzgüter Mensch, Umwelt und Natur zu untersuchen und möglichen Risiken vorzubeugen. Dazu zählen selbstverständlich auch mögliche Störfallrisiken.

  9. Inwieweit sind die Daten (Leistungsdaten, Schadstoffausstoß) aus Emlichheim auf Bützfleth übertragbar, wo es doch hier um ein deutlich größeres Vorhaben mit einem höheren Anteil der Altholzklasse 4 geht?
    In Emlichheim handelt es sich um eine kleinere Anlage älteren Bautyps. Es ist daher nicht möglich, die Daten aus Emlichheim 1:1 zu übertragen und hochzurechnen. Die Emissionen in Emlichheim werden monatlich auf der Webseite der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die geltenden Grenzwerte werden deutlich unterschritten. Zudem ist unsere Anlage in Emlichheim EMAS-zertifiziert und unterliegt somit den Anforderungen eines der anspruchsvollsten und strengsten Umweltzertifikate. In Stade handelt es sich um eine moderne Anlage. Auch diese werden wir EMAS-zertifizieren lassen und auch hier werden die geltenden Grenzwerte deutlich unterschritten werden.

  10. Welche Überlegungen bestehen bei HanseKraft um weitere Lärmbelastungen der bereits vorbelasteten Wohngebiete in Bützfleth zu vermeiden?
    Bei unserem Projekt handelt es sich um ein herkömmliches Industrievorhaben, das nach den Richtlinien des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) untersucht und genehmigt wird. Ziel des Genehmigungsverfahrens ist es, sämtliche Auswirkungen auf die Schutzgüter Mensch, Umwelt und Natur zu untersuchen und möglichen Risiken vorzubeugen. Dazu zählt auch die Lärmemission.

  11. Welche konkreten Planungen bestehen für ein Wärmenetz über die Stadtwerke Stade? Wer trägt die Kosten und was kommt auf den Bürger zu?
    Unsere Anlage ist optimal auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt. Das bedeutet auch, dass wir bereits in einer frühen Phase intensive Gespräche mit der Stadt Stade und den Stadtwerken geführt haben. Die kommunale Wärmeplanung der Stadt befindet sich derzeit in der Potentialanalyse. Unser Projekt wurde als eine mögliche, regenerative Wärmequelle neben anderen Anfang des Jahres in die ganzheitliche Betrachtung für die Kommune mit aufgenommen. Hierfür haben wir einen LOI (Letter of Intent) geschlossen. Bitte haben Sie darüber hinaus Verständnis, dass wir als externes Unternehmen keine Angaben zu den Planungen und den Kosten des städtischen Wärmenetzes machen können.

  12. Nachdem die Bauleitplanung der Stadt für das Industriegebiet vom OVG gekippt wurde, wie plant Hansekraft in dieser rechtlich vakanten Situation für die festgestellte Gemengelage der naheliegenden Wohngebiete einen rechtskonformen Lärmschutz zu gewährleisten?
    Bei unserem Projekt handelt es sich um ein herkömmliches Industrievorhaben, das nach den Richtlinien des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) untersucht und genehmigt wird. Ziel des Genehmigungsverfahrens ist es, sämtliche Auswirkungen auf die Schutzgüter Mensch, Umwelt und Natur zu untersuchen und möglichen Risiken vorzubeugen. Dazu zählt auch die Lärmemission.

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Antworten der Hansekraft auf den Fragenkatalog der BI vom 13.10.24
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Artikel im Stader Tageblatt vom 19.10.24

"Wie grün wird das Holzkraftwerk?"

Quelle: Stader Tageblatt, 19.10.24, von Anping Richter

 

In Bützfleth soll das größte Altholzkraftwerk Deutschlands entstehen - Bürgerinitiative stellt dazu kritische Fragen

 

Stade. Das geplante Altholzkraftwerk in Bützfleth schürt Hoffnungen auf grüne Energie. Die Bürgerinitiative Bützfleth hat dazu kritische Fragen. Nun gibt es erste Antworten.

 

 

Die Firma Hansekraft will im Industriepark an der Elbe dasgrößte Altholzkraftwerk Deutschlands bauen. Sie stellt Strom und Fernwärme in Aussicht, vor allem aber Dampf für die Industrie: 1,2 Millionen Megawattstunden pro Jahr (MWh/a) sollen in Stade dankbare Abnehmer finden. 

 

Stadtwerke wollen mit ins Boot

 

In der Stadtverwaltung ist das Echo darauf merkbar positiv. Für die Genehmigung ist aber nicht die Stadt, sondern das Gewerbeaufsichtsamt zuständig. Noch hat Hansekraft sie nicht beantragt. Das ist für Herbst 2025 geplant, der Regelbetrieb ab Mitte 2029. Die Stadtwerke Stade haben mit Hansekraft schon jetzt eine Absichtserklärung verfasst: Wird das Vorhaben umgesetzt, sollen sie die Lieferung von Fernwärme übernehmen. Bis zu 100.000 Haushalte könnten versorgt werden, heißt es. 

Die Bürgerinitiative Bützfleth (BI) verfolgt das Vorhaben kritisch und aufmerksam - auch, weil bei der Verbrennung von Altholz Schadstoffe freigesetzt werden können. 

Das Holzkraftwerk soll dort entstehen, wo eine Müllverbrennungsanlage geplant war, gegen die besonders die BI Widerstand leistete. Die Pläne scheiterten, doch Familie Eisenhauer, der das Grundstück gehört und die damals die Müllverbrennungsanlage bauen wollte, mischt bei Hansekraft als Gesellschafter mit. Die BI hat den Verdacht, dass das Projekt am Ende weniger umweltfreundlich als erwartet ausfällt und spricht von „Greenwashing“. Sie hat einen Katalog kritischer Fragen an die Hansekraft sowie die Hansestadt Stade geschickt. Inzwischen haben beide ausführlich geantwortet. Hier eine Zusammenfassung, ergänzt um Informationen aus einem Gespräch mit Jörg Dobbrunz, der mit Stefan Schmidt die Geschäftsleitung der Hansekraft bildet.

 

Ist die Anlage überdimensioniert?

 

Weil in Deutschland und Europa zunehmend Holzkraftwerke gebaut werden, befürchtet die BI Überkapazitäten, Altholzknappheit, höhere Preise und das Risiko eines Ausweichens auf Frischholz. Jörg Dobbrunz sieht das anders. Das Projekt sei auf Stade zugeschnitten, der Bedarf vor Ort sehr groß: „Die auf diese Weise erzeugte grüne Energie wird mindestens in den kommenden 30 Jahren, bis weitere erneuerbare Energieträger die nötige technische Reife erreicht haben, bei der Versorgung der Industrie eine wichtige Rolle spielen.“

Auch Dobbrunz sieht den deutschen Altholzmarkt im Umbruch: Alte Anlagen, die überwiegend Strom produzieren, gehen vom Netz, gleichzeitig werden viele neue gebaut. Das führe zu einer Neusortierung. Hansekrafts Fokus liege aber auf dem internationalen Markt, wo viele Kapazitäten brach lägen. Schon jetzt gebe es erste Vereinbarungen mit Lieferanten aus dem europäischen Ausland. Frischholz zu verwerten sei nicht Gegenstand des Genehmigungsverfahrens beim Gewerbeaufsichtsamt, das später übrigens auch für die Kontrolle zuständig ist.

 

Muss belastetes Holz verwertet werden?

 

Die geltende Altholzverordnung ordnet es je nach Schadstoffbelastung in vier Kategorien ein. In der Hansekraft-Anlage sollauch Material der höchsten Kategorie IV verbrannt werden. Laut BI ordnet ein von ihr konsultierter Fachgutachter die Verbrennung von Altholz dieser Kategorie ein als „Sondermüllver brennung mit den zu erwartenden keinesfalls unerheblichen Belastungen der Umgebung (u.a. mit PAK , Dioxin und Furan)“.

Die BI fragt: Wäre die Hansekraft bereit, auf die Verbrennung von Holz dieser Kategorie zu verzichten?

Altholz der Kategorie IV sei ein Mix, antwortet die Hansekraft. Nur ein kleiner Teil sei mit Holzschutzmitteln oder ähnlichen Schadstoffen behandelt - meist Gartenmöbel und Gartenzäune, imprägnierte Fensterrahmen und Haustüren. Aufgrund der Gesetzesvorgaben würdendie Belastungen in dieser Kategorie „ständig geringer und der Altholz-Mix damit immer sauberer“. Die thermische Verwertung sei bei Kategorie IV auch die einzig sinnvolle Alternative zur Deponierung. 

Auch die Stadt teilt die Bedenken der BI nicht. Erstens sei es gesetzlich nicht zulässig, eine Verwertung von Holz der Kategorie IV auszuschließen. Zweitens sehe sie im Altholzkraftwerk „einen wichtigen Baustein in der energetischen und ökologischen Transformation des Industriestandortes Bützfleth“. Nicht nur der Energie wegen: Es bestehe auch die Möglichkeit, in der Anlage Kohlendioxid abzuscheiden, das die Dow für ihre Prozesse nutzen könne.

 

Wie sollen die Schadstoffe herausgefiltert werden?

 

Hansekraft führt im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens in Bützfleth Luftmessungen durch, um den Ist-Zustand festzustellen. Die Firma will eine Rauchgasreinigung nach neuestem Stand der Technik installieren, die mögliche Schadstoffe bindet und herausfiltert. Alle geltenden Grenzwerte der 17. BImSchV (Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes) würden sicher eingehalten. „Das haben sie bei der Müllverbrennungsanlage auch schon gesagt“, merkt Dr. Jan Witt von der BI an. Die Antworten von Hansekraft und Stadt sind am Freitag bei der BI Bützfleth eingetroffen. Eine Stellungnahme dazu stimme die BI gera-

de ab, sagt Witt.


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Wie grün wird das Holzkraftwerk?
Artikel aus dem Stader Tageblatt vom 19.10.2024, von Anping Richter
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Pressemitteilung der Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie (BI Bützfleth) vom 13.10.2024

Geplantes Mega-Holzkraftwerk auf dem Bützflether Sand (Hansekraft Stade) bekommt mehr und mehr Widerspruch.

Die Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie Bützfleth sieht die Planung des größten Altholzverbrennungskraftwerks Deutschlands zunehmend kritisch und will die Bürger informieren.

Zeitnah, nach der Informationsveranstaltung durch Fa. Hansekraft Stade, wurden in einer

öffentlichen BI-Sitzung die bisherigen Informationen zum geplanten Kraftwerk zusammengetragen

und beschlossen sich dem Thema anzunehmen und die Bürger mit Sachinformationen zu

informieren.

 

Am 27.8.24 fand ein konstituierendes Treffen zum Austausch und der Meinungsbildung mit diversen

Organisationen statt. In der engen Vernetzung und dem regionalen sowie überregionalen Austausch

(u.a. BUND, Biofuelwatch, Parents4Future, Bürgerverein) werden große Vorteile für die Arbeit der BI

in Bützfleth gesehen.

 

Aus Schottland war Almut Ernsting von Biofuelwatch per Video zugeschaltet, die mit zahlreichen

klassischen Marketingversprechen und falschen Behauptungen der Kraftwerksindustrie aufräumte

und ihre Argumente mit Zitaten und Fakten unterlegte. Die Details und Fakten werden in einer

Zusammenstellung in Kürze auf www.Buergerinitiative-buetzfleth.de zu lesen sein.

 

Die BI wurde in der Notwendigkeit der Ablehnung dieser Großanlage, die zu weiterem Schaden der

Lebensqualität in Bützfleth führen würde, bestärkt. Dieses Kraftwerk darf nicht gebaut werden!

 

Während technisch betrachtet durchaus innovative Technik (CO2 Rückgewinnung) und die Nutzung

von Prozessdampf und Fernwärme gute Argumente für die Anlage liefern, wurde schnell klar, dass

das Vorhaben nicht zu Ende gedacht und schon gar nicht geplant ist. Es besteht der Verdacht das

vieles in Aussicht gestellt wird, doch am Ende sieht es ganz anders aus, ist nicht umsetzbar und nicht

zu finanzieren. Es wird mit sehr optimistischen Annahmen argumentiert, um geradezu utopische

Leistungsdaten und Nutzungsmöglichkeiten herauszustellen, die Werbung für das Projekt machen

sollen.

 

Dieses Greenwashing konnte leider auch in den ersten persönlichen Gesprächen mit Hansekraft

nicht widerlegt werden. Daher fordern wir die Fa. Hansekraft Stade zur schriftlichen Stellungnahme

und einem Dialog auf, mit belegbaren Zahlen, Daten, Fakten und Einschätzung ausgewiesener

Annahmen.

 

Folgende Aspekte stehen im Fokus:

  • Warum wird die geplante Anlage in Bützfleth dermaßen überdimensioniert ausgelegt? ZumVergleich: In der geplanten Anlage in Bützfleth sollen jährlich 500.000 Tonnen Holz thermisch verwertet werden. In der derzeit größten betriebenen Anlage in Deutschland werden jährlich 340.000 Tonnen verwertet und in der Vergleichsanlage des Betreibers in Emlichheim werden jährlich 180.000 Tonnen verwertet. Es ist fraglich, ob in wenigen Jahren der Altholzmarkt dafür überhaupt den Brennstoff anbieten kann und zu welchem Preis? Dann ist zu befürchten, dass deutlich höhere Preise an die Stadtwerke weiter gegeben und damit an die Bürger weitergegeben werden. Zudem besteht bei Brennstoffknappheit die begründete Gefahr, dass dann auch oder vollständig Frischholz verwendet wird.
  • Die Fa. Hansekraft stellt eine Fernwärmeversorgung, von rechnerisch bis zu 100.000 Haushalten, in Aussicht. Diese steht jedoch in Konkurrenz zum nachhaltigen und jüngst prämierten Wärmekonzept der Hansestadt Stade. Es ist zu hoffen das hier nachhaltig gedacht und zukunftsorientiert gehandelt wird.
  • Was bedeutet die geplante Verbrennung z.B. von alten Bahnschwellen und imprägnierten Strommasten (Altholzklasse 4) für die Luftbelastung von Bützfleth? Nach Auskunft eines Fachgutachters, im Auftrag der BI Bützfleth, sind das Sondermüllverbrennungen mit den zu erwartenden keinesfalls unerheblichen Belastungen der Umgebung (u.a. mit PAK , Dioxin und Furan).
  • Die BI hat zahlreiche fachliche Fragen an die Politik und die Betreiber formuliert und wird die Antworten zeitnah nach Verfügbarkeit auf ihrer Website www.buergerinitiative-buetzfleth.de veröffentlichen!

Abschließend waren sich die Teilnehmer der verschiedenen Organisationen einig, dass die BI

unbedingt aktiv werden muss, sich mit Fachleuten verstärken sollte und die Nachhaltigkeitsversprechen und Werbeaussagen der Fa. Hansekraft Stade grundlegend überprüfen

sollte. Dann werden die Bürger und auch die Politiker sich ein differenziertes Bild machen und sicher

auch zu dem Schluss kommen:

Diese Anlage darf niemals gebaut werden! Sie ist keineswegs gut für Bützfleth und Stade.

Ich bitte um Veröffentlichung und Aufgreifen dieses Themas in Ihrem Medium und stehe für weitere

Fragen zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Witt

Bürgerinitiative Bützfleth


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Pressemitteilung, BI Bützfleth, 13.10.2024, Holzkohlekraftwerk
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12 Fragen an die Hansekraft (und die Stadt Stade), 13.10.24

Bei der bisher sehr positiven Darstellung Ihres Holzkraftwerk-Vorhabens auf dem Bützflether Sand kommen bei den Bürgern grundlegende Zweifel an Ihren Versprechen auf und die BI Bützfleth bittet um die zeitnahe Beantwortung folgender Fragen:

  1. Sind die Leistungsdaten im Prospekt dieses deutschlandweit größten Altholzkraftwerks belegbar realistisch oder als Teil einer Werbeoffensive optimistisch gerechnet?
  2. Wann werden sie den Antrag auf Genehmigung nach BimSchG stellen und wann soll das Kraftwerk in Betrieb gehen?
  3. In Deutschland und Europa werden zunehmend Holzkraftwerke gebaut und in absehbarer Zeit eine Überkapazität für den Markt für Altholz bilden. Die so absehbare Verknappung wird für höhere Preise sorgen und die Gefahr eines Brennstoffmangels ist realistisch. Dann werden alternative Brennstoffe angefragt und die Sorge besteht, dass Frischholz aus Übersee oder belastete Brenngüter eingesetzt werden. Welche Planungen bestehen bei Hansekraft für eine solche Situation?
  4. Wie wichtig ist die Altholzklasse 4 für den Betrieb des Kraftwerks? Wäre Hansekraft bereit auf die belasteten Hölzer der Klasse 4 von Beginn an zu verzichten?
  5. Wie sind die Vorkehrungen, dass bei der Verbrennung keine organischen Schadstoffe in die Umwelt gelangen und die Bützflether Bürger hohen Belastungen ausgesetzt werden?
  6. Werden bereits bestehende organische Luftbelastungen (Dioxine, Furane, PAKs) in Voruntersuchungen in Bützfleth als Status Quo untersucht?
  7. Warum bekommen wir keine Informationen zu den installierten Luftmessstationen in Bützfleth? –Wird der kritische Feinststaub (PM10, PM2,5) gemessen?
  8. Welche Rolle spielen die Störfallrisiken für Bützfleth mit weniger als 1000m zur nächsten Wohnbebauung in ihren Überlegungen?
  9. Inwieweit sind die Daten (Leistungsdaten, Schadstoffausstoß) aus Emlichheim auf Bützfleth übertragbar, wo es doch hier um ein deutlich größeres Vorhaben mit einem höheren Anteil der Altholzklasse 4 geht?
  10. Welche Überlegungen bestehen zu der weiteren Lärmbelastungen der bereits vorbelasteten Wohngebiete in bützfleth zu vermeiden?
  11. Welche konkreten Planungen bestehen für ein Wärmenetz über die Stadtwerke Stade? Wer trägt die Kosten und was kommt auf den Bürger zu?
  12. Nachdem die Bauleitplanung der Stadt für das Gebiet vom OVG gekippt wurde, wie plant Hansekraft in dieser rechtlich vakanten Situation für die festgestellte Gemengelage der naheliegenden Wohngebiete einen rechtskonformen Lärmschutz zu gewährleisten?

Mit freundlichen Grüßen,

Bürgerinitiative für eine umweltfreundliche Industrie Bützfleth


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12 Fragen an die Hansekraft und die Stadt Stade, 13.10.24
12 Fragen an die Hansekraft-14.10.2024.p
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Videobeitrag aus der ARD Mediathek: Fernwärme – wie sich Kunden gegen exorbitante Abrechnungen wehren

Pressemitteilung der Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie (BI Bützfleth) vom 17.6.2024

Geplantes Mega-Holzkraftwerk auf dem Bützflether Sand (Hansekraft Stade)

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

nach den ersten fast euphorischen Informationen zu den neuen Kraftwerksplanungen in Bützfleth hat die BI Bützfleth genauer hingesehen und kann sich nur wundern wie blauäugig der Stader Rat und die Ortschaft Bützfleth sich von den Nachhaltigkeitsversprechen der Hansekraft überzeugen ließ! Wir, die BI sind äußerst skeptisch zumal derselbe Betreiber den Bützflethern vor wenigen Jahren eine angeblich hochmoderne Müllverbrennung mit veralteter Verbrennungstechnik und ungenügender Filtertechnik und vielen weiteren Defiziten vor die Nase setzen wollte. Auch damals gab es einstimmige voreilige Zustimmung in Orts- und Stadtrat, an die später niemand mehr gern erinnert werden wollte. Damals konnte die BI Bützfleth den Bau im letzten Moment erfolgreich abwenden- zum Glück für die Bützflether und deren Lebensqualität.

 

Lernen die Volksvertreter denn nicht aus solchen Fehlern? Auch die Presse scheint nicht aus dem Informationsdesaster zur MVA gelernt zu haben. Wie damals geht sie wieder den Nachhaltigkeitsversprechen der Firma auf den Leim und schreibt einen unkritischen Werbetext für die neue Anlage anstatt kritisch und differenziert zu informieren (s.STBL vom Mai 2024).

 

Die BI Bützfleth hat in einem ersten Treffen am 30.5.24 die bisherigen Informationen zum geplanten Kraftwerk zusammengetragen und beschlossen sich der Sache anzunehmen. Dabei sind folgende Themen im Fokus:

  • Warum wird so überdimensioniert für Bützfleth geplant (eine der größten Anlagen dieser Art in Deutschland mit 500.000 t Altholz pro Jahr -genau fünfmal so groß wie das neue Kraftwerk in Cuxhaven mit 100.000 t/a) und dreimal so groß wie die Vergleichsanlage des Betreibers in Emlichheim. Es ist fraglich, ob in wenigen Jahren der Althozmarkt dafür überhaupt den Brennstoff anbieten kann und zu welchem Preis.
  • Der Betreiber verspricht eine Fernwärmeversorgung von bis zu 100.000 Haushalten, was aus mehrerer Sicht unseriös ist. Wer soll die Kosten für ein solches Netz tragen? Wie hoch sind die überhaupt- welche Wohnungen sollen angeschlossen werden? Was kostet das den Abnehmer? Die Stadt hat ein bereits erstelltes Wärmenutzungskonzept (verpflichtend im Rahmen des xxx Gesetzes) für die Altstadt mit Wärmepumpen bereits voreilig abgeräumt, in der naiven Hoffnung jetzt nachhaltige Wärme von der Hansekraft zu bekommen.
  • Emissionen- Nach Auskunft der Hansekraft (Dobbrunz, mündl. Mittl. am 15.5.24) soll das Kraftwerk technisch wie die Anlage in Emlichheim (nur 180.000 t/a) gebaut werden, deren Webseite zahlreiche Informationen zu den Schadstoffen im Abgas (aus Eigenüberwachung!) bereitstellt. Hierzu wird das GAA um Stellungnahme gebeten. U.a. was bedeutet die Verbrennung von alten Bahnschwellen und imprägnierten Strommasten (Altholzklasse 4) für die Luftbelastung von Bützfleth? Herr Dr. Jochen Witt (WGB) stellte dazu die vorliegenden Vorbelastungsmessungen von 2018 dar und informierte zur geplanten Technik der Anlage.
  • Die BI hat zahlreiche fachliche Fragen an die Politik und die Betreiber formuliert und wird die Antworten auf ihrer webseite www.buergerinitiative-buetzfleth.de veröffentlichen, u.a. zu:
    • Wie wird das Kreislaufwirtschaftsgesetz berücksichtigt?
    • Stromentstehungskosten beim Verbrennen von Altholz
    • Vorrang von Windstrom nach EEG
    • Staatliche Fördergelder
    • Sondermüll im Zuge der Erlaubnis einer Altholzklasse 4
    • Einbindung unabhängiger Sachverständiger

Abschließend waren sich die Bürger einig, dass die BI wieder aktiv werden muss und mit anderen BI´s Kontakt aufnehmen sollte. Ich bitte um Veröffentlichung und Aufgreifen dieses Themas in Ihrem Medium und stehe für weitere Fragen zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Witt

Bürgerinitiative Bützfleth


Die ganze Mitteilung hier als PDF Download:

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Pressemitteilung, Holzkraftwerk, Bürgerinitiative Bützfleth, 17. Juni 2024
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Artikel im Stader Tageblatt vom 19.4.24

"Mega-Investition: Energie aus Holz"

Quelle: Stader Tageblatt, 19. April 2024 


Stade. Auf Bützflethersand bahnt sich die nächste Mega-Investition an: Das Unternehmen Hansekraft plant im Stader Industriegebiet, im großen Stil Energie aus Altholz zu gewinnen. Das Projekt, so die Betreiber, bietet gleich mehrere Vorteile für den Standort.

 

Die Reihe der Stader Zukunftsprojekte ist beeindruckend. Der neue Energiehafen für den Import von verflüssigten Gasen ist bereits fertiggestellt, das schwimmende Terminal für verflüssigtes Erdgas (LNG), Transgas Force, liegt bereits im Stader Seehafen und ist kurz davor, Gas ins deutsche Netz einzuspeisen. 300 Millionen Euro haben sich Land und Bund den neuen Anleger kosten lassen.

 

Die Hanseatic Hub GmbH will für gut eine Milliarde Euro ein LNG-Terminal an Land bauen, das ab 2028 Erdgas importiert und später grüne Gase auf Wasserstoffbasis ins Land bringt.

 

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Vorschau:


 

Prime Lithium will im großen Stil investieren

Prime Lithium arbeitet seit Juli 2023 auf Bützflethersand mit einem Versuchslabor, wie hochreines Lithium als Basis für Batterien von E-Autos produziert werden kann. Der Bau einer Pilotanlage für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag ist projektiert.

Sollte bis 2030 eine Großanlage gebaut werden, würden nach Angaben der Betreiber 700 Millionen Euro nach Stade fließen. Zwei weitere Anlagen könnten folgen. Für den ersten Schritt wird mit etwa

350 Angestellten gerechnet. Und jetzt noch Hansekraft.

 

Hansekraft-Geschäftsführer ist kein Unbekannter in Stade

"Wir von Hansekraft planen, im Industriepark in Stade ein Kraftwerk zur nachhaltigen Energiegewinnung aus Altholz in Betrieb zu nehmen", sagt Stefan Schmidt als Geschäftsführer des Unternehmens. 

Schmidt ist kein Unbekannter auf Bützflethersand: Er war schon Chef der Eisen-Gießerei, kämpfte lange um den Erhalt der Produktion dort, musste sich aber der günstigen Konkurrenz aus China geschlagen geben.

Schon damals war er aktiv für die Unternehmen der Familie Eisenhauer, die Besitzer von Immobilien auf Bützflethersand direkt neben der AOS und Gesellschafter bei Hansekraft sind.

Das neue Holzkraftwerk soll dort entstehen, wo einst eine Müllverbrennungsanlage geplant war.

Dieses Projekt stieß in der Stadt auf massiven Widerstand. Die Bauruine aus Beton direkt an der Elbe zeugt noch von den Plänen. Sie soll abgerissen werden und dem Neubau Platz machen.

 

Mittlerer dreistelliger Millionenbetrag als Investition

Hansekraft will „einen dreistelligen Millionenbetrag" investieren, wie Geschäftsführer Jörg Dob-brunz und Lars Rodenbäck als Vertreter der Gesellschafterin mitteilen. Geplant ist ein hochmodernes Kraftwerk, in dem nicht mehr nutzbares Altholz in grüne Energie verwandelt werden soll. Das könnte mehrere Vorteile bieten.

„Damit wollen wir einen effektiven Beitrag zur Ablösung fossiler Energieträger und zur Stärkung des Standortes Stade leisten*, sagt Schmidt. Das Altholz wird mit Erdgas angeheizt und dann thermisch verwertet. Am Ende der Produktion sollen grüner Dampf und grüner Strom sowie biogenes CO2 für die Industrie vor Ort sowie grüne Wärme für Stade zur Verfügung stehen.

Das Kraftwerk könnte also ein wichtiger Bestandteil einer Fernwärmeversorgung der Stadt werden. Gespräche mit den Stadtwerken liefen. Das Projekt ist maßgeschneidert für Stade", heißt es in der Präsentation von Hansekraft.

 

500.000 Tonnen Holz werden pro Jahr verfeuert

Das Grundstück, das Hansekraft für sich beansprucht, ist 82.000 Quadratmeter groß. Das Holz, das hier verfeuert wird, soll per Schiff im nahe liegenden Stader Seehafen gelöscht werden. Sollte der auch wegen der Ansiedlung von Prime Lithium gen Norden erweitert werden, läge das Hansekraft-Grundstück direkt an den Hafenanlagen.

Das Unternehmen rechnet mit 50 Schiffsladungen pro Jahr. Das sind etwa 500.000 Tonnen jährlich. Das Holz komme vorwiegend aus den Niederlanden, aus Belgien, Frankreich, England oder Polen.

Aus dem Rohstoff will Hansekraft pro Jahr 1,2 Millionen Megawattstunden Prozessdampf und 300.000 Megawattstunden grünen Strom erzeugen. Hinzu kämen 150.000 Megawattstunden Wärme.

Der Wirkungsgrad der Anlage liege wegen der Kraft-Wärmekopplung mit der Industrie und der Nah-und Fernwärmenutzung bei deutlich über 80 Prozent. Würde nur Strom aus dem Holz gewonnen werden, entstünde ein Wirkungsgrad von nur 35 Prozent.

 

Hansekraft: kein Lärm, keine Geruchsbelästigung

Das Unternehmen verspricht, dass durch den Einsatz von moderner Technik wie Rauchgaswäsche und Filtertechnik weder Lärm- noch Geruchsbelästigungen entstehen. Geschäftsführer Dobbrunz verweist auf Erfahrungen aus einem Holzkraftwerk in Emlichheim, das er seit 18 Jahren leitet: „Wir wissen, wie es geht." Selbst Filterstaub und Asche könnten weiterverwendet werden.

Ende dieses Jahres soll die Ruine auf dem Gelände abgerissen und die Genehmigungsunterlagen für den Bau und Betrieb abgegeben werden. Hansekraft rechnet mit dem Baubeginn 2025 und der Inbetriebnahme Anfang 2028..

 

Mittwoch Infomarkt

Während eines Infomarktes will Hansekraft ihr Projekt der Öffentlichkeit vorstellen. Er findet statt am Mittwoch, 24. April, von 17.30 bis 20 Uhr im Rathaus Stade, Königsmarcksaal. An verschiedenen Themeninseln sollen Interessierte mit den Investoren und ihren Projektpartnern ins Gespräch kommen „und sich über alle Aspekte des Vorhabens informieren", wie es in der Ankündigung heißt.

Umwelterklärung 2023 der EBE Holzheizkraftwerk GmbH

Wir verlinken hier auf die Umwelterklärung von 2023 auf der EBE Webseite:

  • ebe-holzheizkraftwerk.com
  • https://ebe-holzheizkraftwerk.com/wp-content/uploads/2024/02/UE2023.pdf
  • Download als PDF 

Klima- und Umweltschutz auf dem Holzweg. Eine Broschüre der Umweltgewerkschaft Harz-Leine Göttingen

Die komplette Fassung ist hier als PDF Download zu finden:

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broschuere_bwz.pdf
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