Die Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie Bützfleth lehnt die Planung des größten Altholzverbrennungskraftwerks Deutschlands strikt ab und benennt die Schadstofffrachten.
Nach anfänglicher Skepsis gegenüber den Nachhaltigkeitsversprechen der Hansekraft legt die Bi nun offen , dass dieses Kraftwerk weder nachhaltig noch gut für Bützfleth und Stade ist und daher im Sinne der Bürger abzulehnen ist.
Am Beispiel der Schadstoffmengen die das Kraftwerk mit einer Genehmigung nach der 17. BimSChV legal in die Umgebung verteilen dürfte, sollte jedem Bürger klar werden was das am Ende für Gesundheit und Lebensqualität bedeuten würde.
Tab.1: Kleine Auswahl errechneter jährlicher Schadstoffmengen (Frachten-) des geplanten
Kraftwerks in Bützfleth (bei Volllast (8000 Betriebs-h/a) und kontrolliertem Abbrand ohne
Störfälle etc) aus Gebhardt (2025).
Schadstoff, Schadstoffgruppe | Grenzwert in mg pro Nm3 (17. BImSchV) | Fracht in kg pro Jahr in die Umgebung von Bützfleth |
---|---|---|
Staub | 5 | 19.745 |
Hg (Quecksilber) | 5 | 20 |
Cd (Cadmium) | 0,02 | 79 |
SO2 (Schwefeldioxid) | 30 | 118.467 |
NOx (Stickoxide) | 100 | 394.891 |
Die Ausbreitungsanalyse von Schadstoffen des damals geplanten Kohlekraftwerks Electrabel (IFEU2008) durchgeführt vom TÜV Nord lässt sich aufgrund ähnlicher Wetterverhältnisse und geplanter Schornsteinhöhen auf die jetzige Situation übertragen. Es zeigte sich bereits damals, dass insbesondere die Gemeindem nördlich von Bützfleth, die Elbe selbst , die andere Elbseite, das Alte Land bis Jork, aber auch Schölisch und Stadt Stade direkt zu den betroffenen Gebieten gehören würde.
Die Verteilung der Schadstoffe richtet sich stark nach den Windverhältnissen, Luftdruck und Niederschlägen und die hohen Anteile der Südwestwinde werden deutlich. Dies gilt natürlich auch für die bereits bestehenden Emissionen, die eine nicht unerhebliche Vorbelastung für dieselben Gebiete in Bützfleth und Umgebungen bedeuten. Hierbei sind insbesondere die Feinstaubbelastung und die hohen Aluminiumwerte zu nennen, die 2017 bei der von der BI initiierten Luftmesskampagne der Stadt Stade nachgewiesen werden konnten (ANECO 2018).
Zurzeit werden erneut Vorbelastungsmessungen von der Hansekraft durchgeführt, die wohl auch die organischen Schadstsoffe wie PAK, PCB, Dioxin und Furan einschließen sollen. Alles Stoffe, die extrem giftig sind (krebserregend, erbgutschädigend und persistent) und sich im Körper anreichern können. Leider werden von Hansekraft keine Angaben zu den Stoffklassen und zu den bisherigen Messwerten gemacht. Die Bi fordert frühzeitige Information und Transparenz zu diesen sensiblen Fragen der Lebensqualität in Bützfleth, Stade und Umgebung.
Diese Werte sind Angaben bei normaler kontrollierter Verbrennung, bei einem Störfall können ganz andere Szenarien bedeutsam werden, zumal die benachbarte Industrie große Mengen von gefährlichen Chemikalien in unmittelbarer Nähe lagert.
Das Thema wird erst genau bearbeitet werden können, wenn der Antrag der Hansekraft auf Genehmigung vorliegt, leider sind dann viele Themen in enger Frist zu bearbeiten und geraten dann zu kurz.
Leider ist weder die Hansekraft noch der Stadtrat Stade an einem sachlichen Austausch im Vorfeld des Verfahrens interessiert und Hansekraft lehnte ein angebotenes Fachtreffen mit der BI bisher ab...