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www.uena.de nordClick/uena vom 11.04.2008 21:13

Bürgerinitiative gegen Klimakiller

Veranstaltung zu Kraftwerksbauten / Knapp 200 Zuhörer. Der Widerstand in der Marsch gegen den Bau von vier Kraftwerken in Stade formiert sich. Eine Bürgerinitiative soll am 24. April gegründet werden.
Von Thomas Pöhlsen

Haseldorf/Hetlingen/Haselau/ Neuendeich/Seester/Seestermühe/Stade. Die Marschmer haben Flagge gezeigt. Knapp 200 Bürger waren zu einer vom Haseldorfer Amtsausschuss initiierten Informationsveranstaltung über die geplanten Kraftwerksbauten auf der anderen Seite der Elbe in den Haseldorfer Hof gekommen.
Christina Freifrau von Mirbach vom für die Genehmigungsverfahren weitgehend zuständigen Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes in Lüneburg referierte eine Dreiviertel Stunde über das derzeit laufende Genehmigungsverfahren für den Bau eines Kohlekraftwerkes durch das belgische Unternehmen Electrabel. Sie verwies darauf, dass sich die Behörde an Gesetze und Verordnungen zu halten habe, der Betreiber einen Anspruch auf eine Genehmigung habe, falls er alle Bedingungen erfülle. Außerdem verwies sie auf den erklärten Willen der Landesregierung, den Bau von Kohlekraftwerken zu fördern.
Ursprünglich sollte nach dem Willen der Amtsausschussmitglieder auch ein Vertreter des Kieler Umweltministeriums Rede und Antwort stehen. Bei einem Wahlkampfauftritt in Appen erteilte Ministerpäsident Peter Harry Carstensen (CDU) vor kurzem seinen Parteifreunden aus der Marsch eine Absage, sich bei seinen Kollegen aus Hamburg und Hannover für ein norddeutsches Energiekonzept einzusetzen.
„Der Vortrag hat uns gezeigt, dass dies ein politisches Problem ist“, erklärte Michael Rahn (Freie Wahlgemeinschaft Hetlingen). „Wir müssen dafür sorgen, dass die Landespolitiker nicht nur über Klimaschutz reden, sondern sich auch dafür einsetzen.“
Der Haselauer Bürgermeister Rolf Herrmann (CDU) wies darauf hin, dass das geplante Elec-trabel-Kohlekraftwerk 0,9 Prozent der bundesdeutschen CO2-Emissionen ausstoßen wird. „Es ist wichtig, dass sie sich äußern“, wandte er sich an die Zuhörer.
Den Ball nahm Annette von Malottki, Umweltausschussmitglied aus Haselau für die Freie Wählergemeinschaft, auf. „Wir sollten eine Bürgerinitiative gegen die Klimakiller gründen“, erklärte sie und erntete stürmischen Applaus. 58 Bürger trugen sich auf einer während der Versammlung kursierenden Liste ein. Sie wollen die BI mit gründen.
Als Termin wurde Donnerstag, 24. April, ab 20 Uhr im Haseldorfer Hof ausgeguckt. Wer sich informieren will, kann Annette von Malottki anrufen, Telefon 04129/955804. Seite 4



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